Landschaftsmodelle
Das Forschungsinstitut gaiac bietet prozess- und regelbasierte Simulationsmodelle an, mit deren Hilfe verschiedene Landnutzungsentscheidungen unterstützt werden können. Die bestehenden Computer-Simulationsmodelle sind in ihrem Grundaufbau so konstruiert, dass sie flexibel an spezielle Fragestellungen und Landschaften angepasst werden können.
GraS-Modell (Grasland-Sukzessions Modell): Dynamische Simulation von Vegetationsentwicklungen unter verschiedenen Bedingungen (z.B. Landnutzung, Klima). Mit Hilfe des Computer-Modells kann beispielsweise die Pflege- und Entwicklungsplanung von Schutzgebieten unter Berücksichtigung des Klimawandels unterstützt werden. Die Anwendung des Modells erfolgt in Kooperation mit dem Institut für Umweltforschung UBC an der RWTH Aachen.
Zurzeit wird das GraS-Modell im Rahmen des Projekts „Virtueller Wald NRW“ weiterentwickelt. In diesem Projekt geht es um die dynamische und gebietsspezifische Prognose der natürlichen Entwicklung von offenen bzw. halboffenen Flächen (u.a. Windwurfflächen) in Waldgebieten.
Regionaler Portfoliomanager: Kosten-Nutzen-Kalkulationstool zur Unterstützung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Anwendung des Modells in Kooperation mit empirica, Bonn und ISB, RWTH Aachen.
Auf die Unterstützung einer integrativen Stadtentwicklung zielt auch das laufende Forschungsprojekt „DSI – Decision Support Infrastructure“; In diesem Projekt wird die Entwicklung eines Web-Services zur kombinatorischen und fachübergreifenden Auswertung eigener sowie externer (Geo-)Daten als Grundlage für die Stadtentwicklung vorangetrieben.
Promaides (Protection Measure against Inundation Decision Support): Ein risikobasiertes Entscheidungshilfesystem zur Identifikation von Schutzmaßnahmen bei extremen Hochwasserereignissen für kleine und mittlere Einzugsgebiete. Das Modell wird unter der Federführung des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) an der RWTH Aachen betrieben.
Die vorhandenen Modelle unterliegen einer permanenten Weiterentwicklung mit dem Ziel, die Wirkungen verschiedener Nutzungsentscheidungen auf die Landschaft zu simulieren. Hierbei finden die Aspekte Klimawandel und Biodiversität besondere Berücksichtigung. Im Rahmen der Modellentwicklungen bestehen umfangreiche interdisziplinäre Kontakte zu Informatikern und Ingenieuren der RWTH Aachen.